08.03.2011

100. Internationaler Frauentag: Geschlechtergleichstellung unverzichtbar für Europa

Nach wie vor gilt für berufstätige Frauen in Deutschland und Europa: Sie arbeiten immer noch vorrangig in schlechter bezahlten Jobs und Branchen. Im Durchschnitt verdienen sie weniger als Männer und besetzen seltener Positionen mit Verantwortung.

Die komba gewerkschaft, über den europäischen Dachverband CESI auch auf europäischer Ebene aktiv, klagt diesen Missstand an und setzt sich vehement für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein. Doch auch bei unseren Nachbarstaaten sieht es nicht besser aus: So reicht das Lohngefälle von über 20 Prozent in Mitgliedstaaten wie Estland, Österreich, Slowakei und den Niederlanden bis hin zu zehn Prozent in Italien, Polen oder Malta.

Eva Hermanns, stellvertretende komba Bundesvorsitzende und Vorsitzende des komba Ausschusses für Frauenpolitik und Gleichstellungsfragen, erklärt: „Es kann nicht angehen, dass das reiche und fortschrittliche Europa selbst im 100. Jahr des internationalen Frauentages diese Ungerechtigkeit noch immer nicht überwunden hat und solch ungeheures Potential unzureichend nutzt. Europas Frauen gehören mit zu den am besten ausgebildeten Frauen in der Welt. Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage spielt Geschlechtergleichstellung auch eine wesentliche Rolle bei der Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftsaufschwung und Wachstum.“ „Solange solche Geschlechterungleichheiten nicht überwunden sind, besteht politischer Handlungsbedarf: Das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit muss weiterhin auf der gewerkschaftspolitischen Agenda bleiben“, ergänzt komba Bundesvorsitzender Heinz Ossenkamp.

Die komba gewerkschaft unterstützt daher die online-Protestaktion der dbb bundesfrauenvertretung. Denn im öffentlichen Dienst klaffen die Einkommen von Männern und Frauen um acht Prozent auseinander, obwohl die Löhne tarifiert sind und die Beamtenbesoldung gesetzlichen Tabellen folgt. Über das Online-Portal www.frauen.dbb.de können vom 28. Februar bis zum Equal Pay Day am 25. März 2011 E-Cards verschickt werden, die auf die Ursachen der Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen hinweisen.

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