19.06.2018 / komba gewerkschaft

komba Frauen auf 14. Frauenpolitischer Fachtagung

Gemeinsam Digitalisierung gestalten und verantworten

Am 14. Juni 2018 fand in Berlin die 14. Frauenpolitische Fachtagung der dbb bundesfrauenvertretung zum Thema „Frauen 4.0: Ab durch die gläserne Decke!“ statt, an der auch Kolleginnen des Ausschusses für Frauenpolitik und Gleichstellungsfragen der komba gewerkschaft, aus den Landesgewerkschaften sowie der Bundesvorsitzende der komba gewerkschaft, Andreas Hemsing, teilnahmen.

Die Vorsitzenden der dbb bundesfrauenvertretung und Gastgeberin der Fachtagung, Helene Wildfeuer, hob in ihrer Auftaktrede hervor, dass die Digitalisierung für Frauen mit großen Hoffnungen verbunden sei: „Die Erwerbsarbeit kann mobil und zeitlich flexibel erledigt werden. Der Wunsch nach Familie muss nicht länger dem beruflichen Erfolg untergeordnet werden oder umgekehrt. Das gilt für Mütter und Väter.“

Ihr folgte Friedhelm Schäfer, 2. dbb Bundesvorsitzender, mit seinem Grußwort. Dabei informierte er unter anderem über aktuelle Urteile des Bundesverfassungsgerichts zum Beamtenstatus. Zudem betonte er, dass auch in einer zunehmend digitalisierten Verwaltung die letzten Entscheidungen von Menschen getroffen werden müssen.

„Frauen können alles, das ist der Leitsatz, unter den ich die Gleichstellungspolitik in meinem Haus stelle“, betonte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Franziska Giffey, in ihrer Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Darin erwähnte sie auch viele Forderungen und Positionen, die auch die komba gewerkschaft vertritt:  bessere Bezahlung von Beschäftigten in sozialen Berufen, flexiblere Arbeitszeiten und bessere berufliche Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen.

Mit einer sehr differenzierten Analyse zur Genderfrage in der modernen Arbeitswelt eröffnete Dr. Christiane Funken, Professorin an der Technischen Universität Berlin, den Fachteil der Tagung. Mit der Digitalisierung, dem demographischen Wandel und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel käme nun auch mit dem „XX“ ein weiterer Faktor hinzu, der es unabdingbar machen würde, dass Frauen gleichberechtigt Karriere machen, so die Soziologin.

Elke Stirken, Vorsitzendes des Ausschusses für Frauenpolitik und Gleichstellungsfragen der komba gewerkschaft, betont, dass die Digitalisierung gemeinsam von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern gestaltet und verantwortet werden muss: “Die Digitalisierung ermöglicht es uns erstmalig, unabhängig vom Arbeitsplatz und von Präsenzzeiten geforderte Leistungen einzubringen. Diese Vorteile sollten wir unbedingt nutzen, um vor allem unseren Kolleginnen Arbeitsmodelle zu ermöglichen, in denen sie Familie und Beruf optimal verbinden können.“

Mareike Klostermann, stellvertretende Bundesvorsitzende der komba gewerkschaft und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, zu dem Thema: „Eine Grundvoraussetzung für Telearbeit als Instrument der Digitalisierung ist das Vertrauen in die Mitarbeiter. Dieses kann nicht durch stringente Dienstvereinbarungen erzielt werden. Der/die Vorgesetzte muss dabei auch selber eine ausgeglichene Work-Life-Balance und eine entsprechende Arbeitszeitgestaltung vorleben, die es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ohne schlechtes Gewissen ermöglicht, die für sie passende Arbeitsausgestaltung zu finden. Dann können beide Seiten von der Digitalisierung profitieren.“

Mehr zur 14. Frauenpolitische Fachtagung der dbb bundesfrauenvertretung „Frauen 4.0: Ab durch die gläserne Decke! Neue Perspektiven für den öffentlichen Dienst“ am 14. Juni 2018 im dbb forum berlin unter www.frauen.dbb.de.

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