16.11.2009

Nach der Wahl: Frauen im Bundestag

Mit 33,8 Prozent hat die CDU/CSU zwar ihr zweitschlechtestes Wahlergebnis abgeliefert, bleibt aber stärkste Fraktion im Bundestag. Nicht zuletzt haben die Konservativen den Wahlausgang vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel zu verdanken. Nicht nur ihr persönli-ches Image sondern auch ihr Bonus als weibliche Sympathieträgerin soll ihr vor allem die Stimmen der Wählerinnen zugetragen haben. Denn laut einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen ha-ben 36 Prozent der Frauen und nur 32 Prozent der Männer für die Kanzlerin gestimmt.

Die SPD hingegen erreichte mit 23 Prozent ihr bis dato schlechtestes Ergebnis und strich herbe Verluste ein. 1,9 Millionen ehemalige SPD-Wähler entschie-den sich nicht zur Wahl zu gehen. 1,2 von ihnen gaben ihre Stimme lieber der Linken. Nicht ganz eine Million Wähler entschieden sich, die Seite zu wechseln und Union oder die Grünen zu wählen. Insbesondere soll die SPD Wählerstimmen in den Reihen der jungen Wähler eingebüßt haben. Vor allem junge Frauen, die der Partei sehr verbunden waren, sollen sich von der SPD abgewandt haben. Und dennoch: Die SPD bleibt die stärkste Frauenfraktion im Bundestag. Während CDU und CSU bei 239 Sitzen gerade einmal 48 weibliche Abgeordnete entsenden können, sitzen für die SPD 56 Frauen auf den 146 gewonnen Sitzen im Bundestag. Prozentual gesehen bringen es die Grünen auf den besten Schnitt - dicht gefolgt von der Links-Partei. Mehr als 54 Prozent der Abgeordneten aus dem Grünen-Lager und 52 Prozent der Abgeordneten Der Linken sind Frauen. Unter den insgesamt 62,2 Millionen Wahlberechtigten waren mehr als die Hälfte Frauen. Der Anteil wahlberechtigter Männer belief sich auf 30 Millionen. Die Wahlbeteiligung lag am 27. September 2009 bei 72,2 Prozent.

(aus: frauen im dbb 10/2009)

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