12.06.2009

komba Senioren beim 9. Deutschen Seniorentag in Leipzig

Laut dem komba Bundesseniorenvertreter Klaus-Dieter Schulze ist Heinz Ossenkamp der Harry Potter der komba gewerkschaft. Doch was verbindet den komba Bundesvorsitzenden mit dem Zauberschüler?

Vom 8. bis 10. Juni 2009 fand das komba Seminar zur Seniorenpolitik zeit- und ortsgleich mit dem 9. Deutschen Seniorentag in Leipzig statt. komba-Chef Heinz Ossenkamp informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die aktuelle Entwicklungen im öffentlichen Dienst und die entsprechenden Auswirkungen auf die ältere Generation. Neben der Beamten- und Tarifpolitik waren der demografische Wandel, Gesundheitspolitik, Finanzkrise, Föderalismusreform II, Entbürokratisierung, europäische Entwicklungen und auch die neue dbb vorteilswelt Schlagworte seines Vortrags. Die komba Seniorinnen und Senioren teilten Ossenkamps Einschätzung, dass es derzeit in Deutschland immer leichter werde, etwas zu verhindern. Dafür aber werde es auch immer schwieriger, etwas zu lösen. Bundessenior Schulze würdigte den gelungenen Spagat zwischen einem einerseits pointierten und andererseits doch umfassenden Beitrag des Bundesvorsitzenden mit einem Bild aus Harry Potter: „Die Mauer war da und Du warst durch". Ossenkamp knüpfte daran an, indem er resümierte, dass auch der öffentliche Dienst neue Heldentaten wie in einer Zaubergeschichte à la Harry Potter bräuchte.

Als weiteren Referenten konnte die komba gewerkschaft Stefan Czogalla, Leiter Geschäftsbereich Arbeit, Soziales, Wirtschaft und Steuern des dbb beamtenbund und tarifunion, gewinnen. Czogalla widmete sich in seinem Vortrag den aktuellen Entwicklungen in der Sozialpolitik. Schwerpunkte waren das System der Krankenversicherung in Deutschland sowie die Zukunft der Alterssicherung für Rentner und Pensionäre. Beide Vorträge wurden durch intensive Diskussionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergänzt.

Neben den Fachreferaten stand auch ein Besuch beim Seniorentag auf dem Programm. Unter dem Motto „Alter leben - Verantwortung übernehmen" hatte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) ein Programm erstellt, in dem Spitzenkräfte aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft keinen Aspekt unberücksichtigt ließen. Unter den zahlreichen Gästen war auch die Schirmherrin der Veranstaltung, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Heinz Ossenkamp wirkte im Forum zur „finanziellen Sicherheit im Alter - Herausforderungen für Politik und Gesellschaft" mit. Er stellte klar, dass „Renten und Pensionen Entgelt für geleistete Arbeit und keine sozialen Wohltaten sind". Da das Rentenniveau in der Zukunft weiter absinken wird, steigt das Risiko der Altersarmut auch nach langjähriger Erwerbstätigkeit. „Hier besteht eindeutig Handlungsbedarf", sagte Ossenkamp. Um geringverdienenden Menschen mit langjähriger Erwerbsbiographie Rentenansprüche oberhalb des Grundsicherungsniveaus zu sichern, sollte die Weiterführung der Rente nach Mindesteinkommen erwogen werden.

Fast 20 Jahre nach dem Fall der Mauer müsse endlich auch der aktuelle Rentenwert, der in den neuen Bundesländern noch immer zwölf Prozent niedriger als im Altbundesgebiet sei, angeglichen werden. Seit Jahren stagniere der Anpassungsprozess, so der komba-Chef in Leipzig. Zwar stieg in diesem Jahr die Rente zum 1. Juli mit 3,38 Prozent in den neuen Ländern im Vergleich zu 2,41 Prozent in den alten Ländern erstmals seit Langem wieder stärker an und verringerte so die Lücke zwischen Ost und West geringfügig. Dennoch sei mit einer baldigen Angleichung nicht zu rechnen.

Traditionell wird der Seniorentag von der Messe SenNova begleitet. Dabei zeigten über 200 Aussteller innovative Produkte und Dienstleistungen für die Generation 50plus. Die Ausstellung umfasste die Bereiche freiwilliges Engagement, Reisen und Bildung, Internet und Technik, Wohnen und Wohnumwelt, Gesundheit, Vorsorge und Finanzen sowie Verbraucherschutz. Auch die komba war mit einem Ausstellungsstand, der von den Kolleginnen und Kollegen der komba nordrhein-westfalen betreut wurde, vertreten und informierte die Besucher über die Vorteile gewerkschaftlichen Engagements über die beruflich aktive Zeit hinaus.

Unter den gut 15.000 Besucherinnen und Besuchern des 9. Deutschen Seniorentages waren übrigens so viele junge Menschen wie noch nie. Über 1.000 Schüler und Studierende kamen ins Congress Center Leipzig (CCL).

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