18.01.2010

Bundesfachbereich Sozial- und Erziehungsdienst konstituiert

"Unsere Kinder haben Anspruch auf gesunde und gut gelaunte Erzieherinnen und Erzieher"

Am 14.01.2010 hat sich in Köln der komba Bundesfachbereich Sozial- und Erziehungsdienst konstituiert. Inhaltlich wird der Bundesfachbereich die komba Bundesleitung und den komba Bundesvorstand in allen Fachfragen des Sozial- und Erziehungsdienstes beraten und Stellungnahmen sowie Forderungen erarbeiten.

Mit der erstmaligen bundesweiten Einrichtung des Bundesfachbereiches stärkt die komba gewerkschaft den Stellenwert des Sozial- und Erziehungsdienstes in ihrem Organisationsbereich. Die an der Sitzung teilnehmenden beiden Bundesvorsitzenden Heinz Ossenkamp und Ulrich Silberbach werden darüber hinaus den Bundesfachbereich in die Umsetzung des neuen Tarifvertrages für den Sozial- und Erziehungsdienst ständig einbeziehen.

Der Bundesfachbereichsvorstand hat in seiner ersten Sitzung Sandra van Heemskerk einstimmig zu seiner Vorsitzenden gewählt. Van Heemskerk ist als Erzieherin in einer Kindertagesstätte in Mönchengladbach/Nordrhein-Westfalen tätig. Zu ihrer Stellvertreterin wurde Gudrun Kutscher aus Peine/Niedersachsen gewählt. Kutscher ist als Leiterin einer Kindertagesstätte tätig. Neben Erzieherinnen und Erziehern sind im Bundesfachbereich auch Sozialarbeiter vertreten, so dass auch für dieses Berufsbild maßgeblicher Sachverstand vorhanden ist.

Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich haben ihren Beruf aus Berufung gewählt und üben ihn aus Überzeugung aus. Vorgaben und Richtlinien der einzelnen Länder machen es jedoch im Berufsalltag unmöglich, sich vorrangig um die beruflichen Kernaufgaben - die Kinderbetreuung - zu kümmern. Van Heemskerk: „Zweidrittel meiner Arbeitszeit muss ich mich mit Organisation und Dokumentation beschäftigen. Das sind zwar wichtige Teilbereiche meiner Arbeit, jedoch sollten die Kinder im Vordergrund stehen. Das ist leider nicht der Fall. So geht es vielen Kolleginnen und Kollegen in Kindertagesstätten, so dass der Hauptgrund für diesen Beruf - nämlich die Arbeit mit den Kindern - immer mehr in den Hintergrund tritt. Das frustet. Daher muss sich die Politik darauf besinnen, was sie wirklich möchte: eine gute Erziehung und Betreuung unserer Kinder oder gefrustete und gestresste Erzieherinnen und Erzieher? Unsere Kinder haben Anspruch auf gesunde und gut gelaunte Erzieherinnen und Erzieher!" 
 
Der Bundesfachbereich Sozial- und Erziehungsdienst hat in seiner Sitzung zudem einstimmig dem Berliner Weg des Einstiegs externen Personals in den Erzieherberuf eine Absage erteilt. Bundesvorsitzender Heinz Ossenkamp: „Man kann nicht auf der einen Seite die Qualifikation für den Erzieherberuf erhöhen und gleichzeitig im Wege von Sparmaßnahmen externes, in diesem Bereich unerfahrenes Personal einstellen!"

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