16.03.2012

komba gewerkschaft: Ab sofort härtere Gangart

Angebot der Arbeitgeber ist Mogelpackung – bundesweite Warnstreiks werden öffentliches Leben massiv beeinträchtigen

Berlin/Köln, 16. März 2012. Ab Montag werden wieder bundesweit viele Eltern und Bürger vor verschlossenen Türen stehen sowie Busse und Bahnen in ihren Depots bleiben – und das voraussichtlich für die ganze Woche. Nach dem die Arbeitgeber bei der zweiten Runde der Tarifverhandlungen 2012 mit einem inakzeptablen Angebot aufwarteten, ruft die komba gerwerkschaft, größte Fachgewerkschaft im dbb beamtenbund und tarifunion, erneut zu Warnstreiks auf – jedoch diesmal mit verschärften Mitteln.

„Mit dem Angebot scheinen die Arbeitgeber ihre Taktik der letzten Jahre fortsetzen zu wollen: die Sanierung der Haushalte in Bund und Kommunen auf dem Rücken der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Anstatt die allgemeine Kaufkraft zu erhöhen, setzen sie weiterhin auf  Reallohnverlust. Darüber hinaus verhindert die Haltung der Arbeitgeber eine nachhaltige Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs. Damit verschärfen sie unnötig die Auseinandersetzungen in der Einkommensrunde - logische Konsequenz der Gewerkschaften ist nun die härtere Gangart“, so Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft. Zwar würden die bundesweiten Warnstreikaktionen zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland fallen, jedoch wären sie es auch, die langfristig von einem zukunftsfähigen und stabilen öffentlichen Dienst profitieren. Silberbach: “Die hervorragenden Leistung der Beschäftigten muss endlich entsprechend honoriert werden – das werden wir verstärkt in der kommenden Woche zeigen und setzen dabei auf das Verständnis der Öffentlichkeit.“


Bundesweite Warnstreiks bis Ende März
Niedersachsen und Bremen machen am Montag den Anfang, gefolgt von Hessen, Bayern, NRW sowie die Bundesländer im Osten. Bis mindestens zur dritten Runde der Tarifverhandlungen am 28. März muss dabei im gesamten Bundesgebiet mit massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens gerechnet werden. „Das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Runde ist eine Mogelpackung und Augenwischerei: 3,3 Prozent in zwei Jahresstufen und nur eine Einmalzahlung, anstatt einer nachhaltigen, sozialen Komponente. Auch das Angebot für den Auszubildendenbereich ist ungeeignet, um den öffentlichen Dienst zukunfts- und wettbewerbsfähig zu gestalten“, bestätigt auch Michael Kaulen, Bundesstreikleiter der komba gewerkschaft, das Ergebnis der zweiten Verhandlungsrunde, die vom 12. bis 13. März in Potsdam statt fand.

„Wir rechnen damit, dass allein in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch (21.03) über 10.000 kombanerinnen und kombaner in den ganztägigen Warnstreik treten werden. Bundesweit werden es sicher allein unsererseits drei Mal so viele sein, die sich mit Recht für eine faire Honorierung ihrer Arbeit einsetzen“, so Kaulen weiter. An vier zentralen Standorten, Dortmund, Bielefeld, Duisburg und Köln, finden an dem Tag zentrale Großkundgebungen statt, bei denen die komba gewerkschaft nrw mit ihren 150 Orts- und Kreisverbänden bereits mitten in den Vorbereitungen steckt.

Bei allen kommenden Aktionen werden die komba gewerkschaft und alle weiteren Mitgliedsgewerkschaften des dbb und damit einer Solidargemeinschaft von 1.250 000 Mitgliedern gemeinsam an einem Strang ziehen und gemeinsam kämpfen. „Zur Not müssen wir unsere Forderungen eben erzwingen“, so Silberbach.

 

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