16.02.2012

Tarifrunde 2012:

Bild: Peter Hebgen / pixelio.de

Nach Kritik der Kommunalen Arbeitgeber rechnet komba gewerkschaft mit schweren Verhandlungen.

Berlin, 16. Februar 2012. „Erst eine angemessene Honorierung der Arbeitsleistung schafft langfristig die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit, die wir im öffentlichen Dienst in Zukunft dringend brauchen“, so Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft und stellvertretender Vorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion. Das sehen allerdings die Kommunalen Arbeitgeber über ihre Vereinigung VKA anders und stufen die Forderungen zur Tarifrunde 2012 als „illusorisch“ und „inakzeptabel“ ein. In offiziellen Meldungen heißt es, dass die Gewerkschaften ungeachtet der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Finanznöten der Kommunen ihre Forderungen erheben würden.
„Diese Aussagen deuten bereits jetzt darauf hin, dass die Kommunalen Arbeitgeber nicht bereit sind, die Beschäftigten in den Kommunen an der derzeit positiven wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben zu lassen“, so Silberbach. „In der Haltung der Arbeitgeber sehe ich eine bewusste Provokation der Gewerkschaften, mit möglicherweise fatalen Auswirkungen, gerade wenn es um die dringend notwendige Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften geht. Erst durch kompetente und motivierte junge Beschäftigte können wir den Bürgerinnen und Bürgern auch in Zukunft eine öffentliche Dienstleistung garantieren, die stabil und vor allem wettbewerbsfähig ist.“

Am 9. Februar wurden die Forderungen zur Tarifrunde 2012 von der Bundestarifkommission und dem Bundesvorstand des dbb in Berlin finale beschlossen und öffentlich kommuniziert. Dabei geht die komba gewerkschaft, kommunale Fachgewerkschaft im dbb beamtenbund und tarifunion, ebenfalls mit der klaren Ansage von 6,5 Prozent, mindestens 200 Euro mehr in die Tarifverhandlungen für die rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Silberbach: „Die Realität zeigt derzeit Beschäftigte, die aufgrund der immensen Sparmaßnahmen ihren Arbeitsalltag kaum noch zu stemmen wissen. Allein im Tarifbereich sind seit 2003 beim Bund 18 Prozent und bei den Kommunen 11 Prozent Stellen abgebaut worden. Das ist eine Arbeitsverdichtung, die dem Staat langfristig schaden wird und nun zu Recht zur Diskussion steht.“  Zudem sei mit den vergangenen Tarifabschlüssen kaum die Inflation ausgeglichen worden.  

Als weitere, unverzichtbare Bestandteile der gewerkschaftlichen Forderungen zur Einkommensrunde sind die Übernahme der Auszubildenden und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro. Die Herausforderung dabei ist, dass 22 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst 55 Jahre und älter sind, mehr als 700.000 Stellen sind bis zum Jahr 2022 neu zu besetzen. „Wenn sich jetzt nichts ändert, werden uns private Unternehmen die geeigneten Kandidaten wegschnappen“, warnt Silberbach.

 

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