12.03.2012

Zweite Runde Tarifverhandlungen 2012:

Arbeitgeberangebot ist unsozial und bedeutet weiteren Reallohnverlust

Potsdam 12. März 2012. Die Verhandlungskommission der dbb tarifunion sowie die Vertreter der komba gewerkschaft lehnen das Angebot ab, dass am Montagmittag als erster Wurf seitens der Arbeitgebervertreter in die Runde eingebracht wurde.

„Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand: Das Angebot ist unsozial, ohne Nachhaltigkeit und bedeutet weiteren Reallohnverlust für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst“, so Kai Tellkamp, Vorsitzender der Bundestarifkommission der komba gewerkschaft.

Die Arbeitgeber bieten derzeit 3,3 Prozent für die Beschäftigten und Auszubildenden an,  über 24 Monate gestaffelt. Ab Mai 2012 gäbe es dabei 2,1 Prozent mehr Lohn, weitere 1,2 Prozent würden dann ab März 2013 folgen. Tellkamp dazu: „Inhaltlich stimmt das Angebot nicht mit dem überein, was eine faire Anpassung der Reallöhne an die wirtschaftliche Entwicklung ausmachen würde. Zudem müssen die Beschäftigten mit einer Lohnerhöhung, die erst im Mai greifen soll, im März und April mit zwei weiteren Nullrunden auskommen. Ein Angebot, dass wir so definitiv nicht hinnehmen.“

Auch die gewünschte soziale Komponente findet sich nicht wieder. Seitens der Arbeitnehmer soll lediglich eine Eimalzahlung in Höhe von 200 Euro, für Auszubildende 40 Euro, im Mai 2012 erfolgen. „Eine soziale Komponente, wie der von uns geforderte Sockelbetrag, bedeutet Nachhaltigkeit. Eine Einmalzahlung hat damit hingegen nichts zu tun“, kritisiert Tellkamp.  

Bei dem derzeitigen Arbeitgeberangebot schlecht weggekommen sind ebenfalls die Auszubildenden: Die bisherigen Übernahmeregelungen sollen nach dem Willen der Arbeitgeber lediglich verlängert werden. Das würde bedeuten,  abermals keine dauerhafte Perspektive für dringend benötigtes Nachwuchspersonal im öffentlichen Dienst. Andreas Hemsing, stellvertretender Landesvorsitzender komba nrw: „Gerade bei den Auszubildenden brauchen wir jetzt die unbefristete Übernahme!“

Ein weiterer Diskussionspunkt bleibt auch die Übernahme der Fahrtkosten zur Berufsschule: Gezahlt würden diese nur ab einer Wegstrecke von über 25 km und einer Kostenüberschreitung von 75 Euro. Damit legen  die Arbeitgeber die Hürden derart hoch,  dass eine realistische Umsetzung in der Praxis kaum möglich wäre.
„Grundsätzlich brauchen wir einen Abschluss, der den öffentlichen Dienst konkurrenzfähig macht und die Folgen der demografischen Entwicklung mit berücksichtigt. Mit dem derzeitigen Arbeitgeberangebot ist dies definitiv nicht zu schaffen“, so Tellkamp.

Zurzeit wird weiter verhandelt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Arbeitgeber bis Dienstag in Potsdam weiter bewegen werden.

 

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