11.08.2017 / komba gewerkschaft

„Frau, trau’ Dich!“: Interview mit Brigitte Alaerds-Zolke

© privat
© privat

Freigestelltes Personalratsmitglied bei der Städteregionsverwaltung Aachen, Mitglied der Kommission für Chancengleichheit der komba gewerkschaft nrw

Wie bist Du zur komba gewerkschaft gekommen?

Brigitte Alaerds-Zolke:Als ich im Jahr 1978 meine Ausbildung in der Kommunalverwaltung begann, kam der damalige Jugendleiter auf mich zu und gab mir Informationen zur komba gewerkschaft und teilte mir mit, dass bald die Wahl zur Jugend- und Auszubildendenvertretung anstehe und neue Kandidaten gesucht würden. Nachdem ich mich eingehend sowohl über die Gewerkschaftsarbeit als auch über die Aufgaben einer JAV informiert hatte, ließ ich mich zur Wahl aufstellen und wurde dann auch prompt gewählt. Mit 27 musste ich diese Funktion leider niederlegen, da diese ja nur bis zu dem Alter ausgeübt werden kann. Bei der darauffolgenden Personalratswahl wurde ich dann zum ordentlichen Personalratsmitglied gewählt.

Wie bist Du in Deine derzeitige Funktion gekommen?

Brigitte Alaerds-Zolke: Seit 2010 bin ich freigestelltes Personalratsmitglied bei der Städteregionsverwaltung in Aachen. Der damalige Personalratsvorsitzende kam auf mich zu und fragte mich, ob ich an einer Freistellung interessiert wäre. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt auch eine schöne Stelle in der Verwaltung bekleidete, habe ich mich für die Personalratsarbeit in der Freistellung entschieden. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut, da mir die Tätigkeit viel Spaß macht.
Ebenfalls bin ich seit 2016 Mitglied in der Kommission für Chancengleichheit der komba gewerkschaft nrw.
Ein besonderes Erlebnis war für mich auch, als Delegierte bei der letzten Bundesfrauenkonferenz 2015 in Potsdam dabei sein zu dürfen.

Wie bringst Du die Tätigkeit für die komba gewerkschaft in Deinem Leben unter?

Brigitte Alaerds-Zolke: Es gehört schon neben Beruf, Familie und was sonst noch alles im Leben zu bewältigen ist, eine gehörige Portion Struktur dazu. Wenn Termine anstehen, muss ich natürlich zuerst schauen, was an diesen Tagen drum herum noch alles erledigt werden muss. Aber als gestandene berufstätige Familienfrau und Mutter von zwei Töchtern sowie einer Enkeltochter bekomme ich das mit einer weitsichtigen Terminplanung und einem Ehemann, der mich in jeder Hinsicht unterstützt, gut hin.

 

Wie hat die Tätigkeit für die komba gewerkschaft Dein Leben verändert?

Brigitte Alaerds-Zolke: In vieler Hinsicht. Durch die Gewerkschaftsarbeit habe ich Einblicke aber auch viele Informationen bekommen, die mir die Arbeitswelt von Beginn an sehr intensiv erschlossen hat. Deswegen bin ich auch immer „am Ball“ geblieben, da ich mir die Tätigkeit ohne Gewerkschaftsarbeit gar nicht mehr vorstellen kann. 


Was macht Dir daran besonders Spaß? Was ist Dir wichtig?

Brigitte Alaerds-Zolke: Vor allen Dingen der Austausch über den eigenen Tellerrand, d. h. über die „eigene“ Verwaltung hinaus. Das bringt ja auch eine Menge Synergieeffekte mit sich. 

 

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?

Brigitte Alaerds-Zolke: Ich wünsche mir, dass die Gewerkschaftsarbeit bei vielen Beschäftigten ankommt, so dass noch viel mehr Kolleginnen die Möglichkeit aber auch das Interesse haben, in dieser Form tätig zu werden. In diesem Zusammenhang kann ich nur sagen: „Frau, trau’ Dich!“, denn ehrenamtliche Gewerkschaftsarbeit ist eine absolute Bereicherung.
Für mich wünsche ich mir, dass ich, wie bisher, hoffentlich bis zur Verrentung und vielleicht auch darüber hinaus in dieser Form tätig sein kann, um für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst das Bestmögliche erreichen und mit gestalten zu können.


Würdest Du Dich noch einmal für diese Tätigkeit bzw. dieses Mandat entscheiden?

Brigitte Alaerds-Zolke: Immer wieder gerne.


Brigitte Alaerds-Zolke ist 55 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Töchter sowie eine Enkeltochter. Sie ist Verwaltungsangestellte bei der Städteregionsverwaltung Aachen und dort seit 2010 freigestelltes Personalratsmitglied. Seit 2015 ist sie zudem ausgebildete Gesundheitsmanagerin und seit 2016 Mitglied der Kommission für Chancengleichheit der komba gewerkschaft nrw.

Nach oben