15.01.2013 / komba gewerkschaft

Zusammenarbeit für gesunde Arbeitsbedingungen von Anfang bis zum Rentenalter

Am 08. Januar 2013 trafen sich die Vorsitzende des Bundesfachbereiches Sozial- und Erziehungsdienst der komba gewerkschaft, Sandra van Heemskerk, und Klaus-Dieter Schulze, Bundesseniorenbeauftragter der komba gewerkschaft, zu einem Auftaktgespräch für eine weitergehende Zusammenarbeit beider komba Gremien.


Dabei wurden bereits erste Überlegungen gebündelt und Lösungsansätze diskutiert, wie die Arbeitsbedingungen und -plätze in den Kindertagesstätten geschaffen sein sollten, damit die Erzieherinnen und Erzieher möglichst langfristig gesund und arbeitsfähig bleiben und damit ihre Arbeit bis zum Renteneintrittsalter nachgehen können.

Denn, erschwert wird die Arbeitsfähigkeit der Kita-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter von einigen Faktoren: Zum einen stieg die Belastung des Personal in den letzten Jahren enorm an, die täglich zu stemmende Aufgabenfülle hat ebenfalls zugenommen, bei gleichzeitiger Reduzierung der Anzahl der Beschäftigten in den Einrichtungen. Hinzu kommt aktuell die Erhöhung des Betreuungsschlüssels, die zu einem großen Anteil der Durchsetzung des politisch gewollten Rechtsanspruchs für unter 3-Jährige geschuldet ist.

Zu einem anderen Teil wird ein gesundes Erreichen des Renteneintrittsalters von derzeit 67 Jahren durch die gegebenen Arbeitsabläufe, wie beispielsweise das ständige Heben und Tragen von Kindern ohne Tragehilfe, das Sitzen auf Boden und Kinderstühlen sowie der anhaltend hohe Lärmpegel beeinflusst. Nicht wenige Kolleginnen und Kollegen leiden an Rückenschmerzen oder haben Hörprobleme – psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Burn-out sind ebenfalls keine Seltenheit mehr.

Sandra van Heemskerk: „In jungen Jahren machen einem die Arbeitsbedingungen nichts aus. Man weiß ja auch vorher, dass man als Erzieherin viel Zeit mit den Kindern auf dem Boden verbringt oder dass ein großer Geräuschpegel herrscht. Aber irgendwann merkt man, dass diese ständig ungesunde Haltung Schmerzen im Rücken verursachen, die nicht mehr zu lindern sind, oder dass man bereits einige hohe Töne nicht mehr hört. Dann kann es oft schon zu spät sein! Die Kolleginnen und Kollegen im Erzieherberuf sind mit dem ganzen Herzen bei der Sache und stellen daher das eigene Befinden oft in den Hintergrund. Doch ist es wichtig, dass frühzeitig, am besten bereits zu Beginn der Berufstätigkeit, gesundheitserhaltende Regelungen geschaffen werden, damit die Kolleginnen und Kollegen körperlich und psychisch fit ihr Rentenalter erreichen und dabei vor allem ohne finanzielle Abschläge in den Ruhestand gehen können.“

Bundesseniorenbeauftragter Klaus-Dieter Schulze hat sich bereits im letzten Jahr mit dem Thema „Alternsgerechtes Arbeiten“ beschäftigt und weiß, wie wichtig ein effektives Gesundheitsmanagement von Anfang an ist: „Ich war entsetzt, mit welchen Beschwerden die Kolleginnen und Kollegen bereits nach wenigen Jahren im Beruf zu kämpfen haben. Ich halte es für ganz wichtig, dass die Betroffenen in Würde im Beruf alt werden können.“

Über die weitere Entwicklung der Zusammenarbeit des Bundesfachbereichs Sozial- und Erziehungsdienst mit dem Bundesseniorenbeauftragten wird berichtet.

 

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