10.05.2019 / komba gewerkschaft

komba im Gespräch beim BMVI

© JESHOOTS-com / pixabay.com
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Luftverkehr steuert auf nächsten „Verspätungssommer“ zu

Am 9. Mai 2019 nahm die komba gewerkschaft, vertreten durch das Mitglied des komba Bundesfachbereichs Verkehrsflughäfen Lars Frosina, an einer Unterrichtung für Arbeitnehmervertreter über das Treffen der Luftverkehrswirtschaft beim 2. Luftverkehrsgipfel im April dieses Jahres durch den Parlamentarischen Staatssekretär Steffen Bilger im BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) in Berlin teil.

In dem Gespräch hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, die Ergebnisse der vergangen „Verspätungsgipfel“ zu bewerten, ihre Forderungen gegenüber der Bundesregierung darzulegen und eigene Vorschläge für notwendige Maßnahmen vorzustellen.

Im Ergebnis konnten die Arbeitnehmervertreter kein positives Resümee ziehen. Auch in diesem Jahr sei mit Verspätungen aufgrund der Überlastung des Luftverkehrssystems in Deutschland zu rechnen. Durch die beschlossenen, eher mittel- bis langfristigen Maßnahmen der vergangenen „Luftverkehrsgipfel“ sei keine schnelle Verbesserung der Situation zu erwarten, da die Probleme in der Luftverkehrssteuerung zu finden sind. „Das System der Luftverkehrswirtschaft ist ein System aus vielen kleinen Zahnrädern. Wenn eines nicht rund läuft, hat dies Auswirkungen auf alle anderen Bereiche“, betonte Frosina. Alle Beteiligten seien aufgefordert, ihre Stellschrauben zu bewegen, um wieder effizienter zu werden. Ein Dialog und die Abstimmung aller Beteiligten sei dafür die Grundvoraussetzung.

In diesem Zusammenhang besonders kritisiert wurde die Personalpolitik der an der Luftverkehrswirtschaft beteiligten Unternehmen. So wenig Personal wie möglich müsse die Maschinen so schnell und kostenneutral wie möglich abfertigen. Die komba fordert die Bundesregierung hier auf, die Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften an ihre soziale Verantwortung gegenüber den im Luftverkehr beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihre Verantwortung für die Sicherheit der Passagiere zu erinnern. Ein Geschäftsmodell, das allein darauf abzielt, den größtmöglichen Gewinn zu Lasten der Beschäftigten sowie der Reisenden zu erwirtschaften, ist nicht akzeptabel.

Vielmehr müssten die Flughafenbetreiber und Airlines mehr in die Pflicht genommen werden, um Engpässe kurzfristig zu reduzieren. Konkrete Maßnahmenvorschläge sind unter anderem:

Fluggesellschaften müssen allen Stakeholdern frühzeitig valide Zahlen zur Verfügung stellen, um eine bessere Planung zu gewährleisten.

Flughäfen müssen ihre Infrastruktur besser nutzen und mehr Personal zur Fluggaststeuerung einsetzen.

Die komba gewerkschaft steht der Bundesregierung und allen an der Luftverkehrswirtschaft Beteiligten als Ansprechpartner weiterhin zur Verfügung und wird sich aktiv in die Diskussionen einbringen.

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