01.02.2018 / komba gewerkschaft

Gesundheitspolitik bleibt Flickenteppich

© parenting up stream / pixabay.com
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Die komba gewerkschaft begrüßt, dass sich die Koalitionsparteien bei ihren Verhandlungen am 31. Januar 2018 unter anderem auf ein Sofortprogramm für 8000 Pflegekräfte geeinigt haben. Dennoch hakt es nach wie vor bei einer durchdachten Krankenhausfinanzierung.

„Alles was zu Gunsten von Beschäftigten in Pflegeberufen initiiert wird, ist willkommen. Was jedoch dabei dem ersten Anschein nach gut aussieht, ist leider wieder nur ein weiterer Teil auf dem Flickenteppich der Gesundheitspolitik“, so Andreas Hemsing, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft. 

Schon die diversen Förderprogramme für die Pflege haben in den letzten Jahren keine spürbare Besserung gezeigt. Ganz im Gegenteil! Das Problem liegt nach wie vor ganz woanders: Bereits seit langem, ist der Fachkräftemangel in der Pflegebranche eines der herrschenden Themen in der Gesundheitspolitik. Das Kernproblem liegt hierbei in der Krankenhausfinanzierung, die in Deutschland gesetzlich „gedeckelt“ ist. Hemsing: „Es wird nicht refinanziert was tatsächlich benötigt wird. Die Folgen sind zu wenig Geld für Personal, da die Arbeitgeber auch diverse andere „Löcher“ vor Ort stopfen müssen.“ Nicht ohne Grund standen Arbeitgeber, Beschäftigte, Gewerkschaften und Pflegeverbände in 2008 gemeinsam in Berlin, um auf diese gesetzliche Misere aufmerksam zu machen.  

Die Auswirkungen bekommen vor allem die Beschäftigten in den Krankenhäuser und Pflegeheimen zu spüren. Eine enge Personaldecke, kein verlässlicher Dienstplan, hoher Krankenstand, kein Nachwuchs sind dabei nur einige Beispiele. „Das System macht die Beschäftigten in der Pflege krank. Der Druck auf die Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen und in den Heimen ist immens. Der Pflegeberuf wird nach und nach unattraktiver für junge Menschen, die nach einem Beruf suchen, den sie ihr Leben lang ausüben möchten. Das Angebot an examinierten Pflegekräften in Deutschland ist längt überschaubar“, sagt der Bundesvorsitzende.

Insofern bleibt die Forderung der komba gewerkschaft an den Gesetzgeber weiterhin aufrecht, endlich einzulenken und die Krankenhausfinanzierung auf gesunde Beine zu stellen. Daneben muss der Pflegeberuf attraktiver gestaltet werden, damit der Einstieg und Verbleib in diesem Berufe langfristig gesichert und erstrebenswert ist. Hemsing: „Die komba gewerkschaft bietet sich gerne als kompetenter Sozialpartner zur Lösungsfindung an und fordert die Beschäftigten in der Pflege auf, sich für ihre berechtigten Anliegen zu solidarisieren.

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