04.02.2010

Über 5.000 kombaner demonstrierten in Dortmund

Uli Silberbach (r.) forderte endlich ein verhandelbares Angebot von den Arbeitgebern

Silberbach: Ein faires Angebot der Arbeitgeber muss her!

Am 04.02. strömten aus allen Landesteilen über 5.000 kombaner zu einer zentralen Protestkundgebung nach Dortmund. Mit langen Demonstrationszügen hin zum Veranstaltungsort am Friedensplatz legten an die 12.000 Demonstranten von dbb und ver.di zeitweise Teile der Stadt lahm. „Wir brauchen endlich ein faires Verhandlungsangebot der Arbeitgeber.", so forderte komba Chef Uli Silberbach in seiner Rede. „Die Arbeitgeber von Bund und Kommunen wollen anscheinend gar nicht verhandeln, sondern den Beschäftigten eine Nullrunde aufzwingen. Das lassen wir uns nicht gefallen. Wenn wir mit Sachargumenten allein nicht durchdringen, werden wir unsere Forderungen mit landesweitem Protest unterstützen."
Uli Silberbach (r.) forderte endlich ein verhandelbares Angebot von den Arbeitgebern

Nachdem auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ergebnislos vertagt worden war, brachten die Demonstranten, unter ihnen zahlreiche Beschäftigte aus den Verwaltungen, den kommunalen Krankenhäusern, dem Nahverkehr oder den Kindergärten ihren Unmut über die starre Haltung der Arbeitgeber zum Ausdruck bringen. Auf Transparenten hieß es: „Wir sind MEHRWERT!" oder „Gute Pflege - gutes Geld!"

Silberbach weiter: „Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber und das gebetsmühlenartige Verweisen auf die leeren Kassen der Kommunen bringt uns alle nicht weiter." Natürlich müsse die Finanzausstattung der Städte und Gemeinden strukturell verbessert werden. „Aber doch nicht per Griff in die Taschen der Kolleginnen und Kollegen", so Silberbach „Nicht die Beschäftigten haben die Finanzkrise verursacht, und sie können sie auch nicht bezahlen. Wir sehen die Haushaltslage der Krankenschwester, des Straßenwärters oder Busfahrers mit 2.200 Euro brutto genauso kritisch wie die Haushaltskrise der Kommunen." Silberbach kündigte an: „Sollten sich die Arbeitgeber nicht bewegen, kommen wir wieder!" Es werde landesweit weitere Warnstreiks und Protestaktionen geben.

Der dbb ist mit einem Forderungspaket im Gesamtvolumen von fünf Prozent für die knapp zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen in die Einkommensrunde gegangen. Neben einer spürbaren linearen Gehaltsverbesserung beinhaltet die dbb/komba-Forderung qualitative Komponenten wie die Verbesserung von Aufstiegen, Beförderungsmöglichkeiten und Höhergruppierungen, die Fortführung von Altersteilzeitmodellen, die Übernahme der Auszubildenden und Anwärter sowie strukturelle Verbesserungen in den Bereichen Nahverkehr, Versorgung und Krankenhäuser. Die Tarifverhandlungen werden am 10. Februar 2010 in Potsdam fortgesetzt.

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