13.11.2012 / komba gewerkschaft

Uli Silberbach mit hervorragendem Ergebnis zum Stellvertreter in die Bundesleitung wiedergewählt

Ulrich Silberbach eindeutig als stellvertretenden Bundesvorsitzenden wieder gewählt. (Foto: Marco Urban, dbb)

Historische Entscheidung in Berlin: tarifunion und dbb verschmelzen zu einer Gewerkschaft. Eine Ära ging zu Ende – eine neue begann, organisatorisch und personell.

In Berlin fiel eine historische Entscheidung. Der dbb schloss den Reformprozess von der Standesorganisation vergangener Jahrzehnte zur schlagkräftigen und kampffähigen Tarifvertragspartei mit fast 1,3 Millionen Mitgliedern (mehr als CDU und SPD gemeinsam haben) formal ab. Damit geht ein neuer dbb in die Zukunft, der bereits im den vergangenen Jahren seine Tariffähigkeit durch erfolgreiche Verhandlungen und Streikmaßnahmen unter Beweis stellen konnte. tarifunion und dbb verschmolzen rechtlich zu einer Gewerkschaft. Fast 900 Delegierte stimmten mit über 95 Prozent zu. Damit war klar, es gibt kein Zurück mehr, der dbb ist für die Zukunft aufgestellt. Das Leitwort weist dorthin: „Leistung macht Staat“.

Bündelung der Kräfte für zukünftige Herausforderungen
Die Verschmelzungsbeschlüsse standen am Ende eines fünf Jahre dauernden, komplizierten politischen und juristischen Prozesses. Die Gewerkschaftstage stellten die Weichen für die Zukunft. Kräfte werden gebündelt, die Schlagkraft der Mitgliedermacht erhöht, der Tarifbereich deutlich gestärkt. Ulrich Silberbach: „Die Stimme des dbb wird nun noch vernehmbarer werden. Sie wird nicht nur zu Fragen des Dienstrechtes, des Tarifrechtes, bei Tarifverhandlungen, Protestaktionen oder Streiks, sondern auch zu wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen zu hören sein“. Der Bundesvorsitzende der stärksten dbb Fachgewerkschaft, der komba gewerkschaft, spricht von emotionalen Gewerkschaftstagen, unverzichtbaren Organisationsschritten und klugen Führungsentscheidungen. Silberbachs komba-Stellvertreter in Bund und Land (NRW), Roland Staude, wies am Rande des Gewerkschaftstages darauf hin, dass die komba gewerkschaft zwar nicht satzungsrechtlich aber politisch die neue dbb Struktur bereits seit vielen Jahren erfolgreich lebe, nämlich die gleichgewichtige Interessenvertretung von Tarifbeschäftigten, Beamten, Rentnern und Pensionären. Staude: „Wir haben diesen Strukturwandel realpolitisch vollzogen, weil sich für uns an der kommunalen Basis die Rahmenbedingungen, die reale Welt, schon lange verändert hat.“

Dazu gehört die Wahl von Klaus Dauderstädt (Gewerkschaft der Sozialversicherung) zum Bundesvorsitzenden, von Willi Russ (Kommunikationsgesellschaft DPV) zum Fachvorstand Tarifpolitik und zweiten Bundesvorsitzenden und von Hans-Ulrich Benra (VBOB) zum Fachvorstand Beamtenpolitik. komba Bundes- und Landesvorsitzender (NRW) Ulrich Silberbach erzielte bei der Wahl der sechs stellvertretenden Bundesvorsitzenden mit 709 Stimmen das beste Ergebnis aller männlichen Mitbewerber. Der stellvertretende Vorsitzende der komba gewerkschaft nrw, Andreas Hemsing, wurde mit zweitbestem Ergebnis Tarifkoordinator in der Geschäftsführung der Bundestarifkommission. Die Kommission ist nun eigenständiges Organ des dbb und maßgebend für alle tarifpolitischen Fragen. Die Tarifgeschäftsführung gehört dem Bundesvorstand an, 20 weitere Vertreter des Tarifsektors werden Mitglieder des Bundeshauptvorstandes.

Heesen, Stöhr und Ossenkamp geehrt
Zu Ende ging die Ära des dbb Bundesvorsitzenden Peter Heesen und die des Bundesvorsitzenden der dbb tarifunion Frank Stöhr (komba). Beide sind die Schmiede dieser neuen Konstruktion. Sie hinterlassen ein Erbe von gewerkschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Ihre Verdienste werden neben vielen anderen vor allem mit diesem Quantensprung verbunden bleiben, den politischen und gesellschaftlichen Einfluss des dbb deutlich zu erhöhen. Die Gewerkschaftstage dankten auf ihre Weise: Frank Stöhr, neun Jahre lang Tarifchef, wurde Ehrenvorsitzender der tarifunion und Ehrenmitglied des dbb, Peter Heesen, neun Jahre lang Bundesvorsitzender, Ehrenvorsitzender des dbb. Auch der langjährige komba Bundesvorsitzende Heinz Ossenkamp, mehr als ein Jahrzehnt lang Bundesvize des dbb, wurde die dbb Ehrenmitgliedschaft verliehen.

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