30.08.2018 / komba gewerkschaft

dbb Bürgerbefragung „Öffentlicher Dienst“ 2018

© dbb beamtenbund und tarifunion
© dbb beamtenbund und tarifunion

Vier von fünf Bürgern wollen starken Staat – Politik und Arbeitgeber gefordert

79 Prozent der Deutschen befürworten einen starken Staat, der sie vor den ausufernden Entwicklungen einer globalisierten Gesellschaft schützen kann. Nur zehn Prozent glauben, dass der Markt alles regeln wird.

Das ist das Ergebnis der diesjährigen Bürgerbefragung, die das Meinungsforschungsinstitut forsa für den dbb beamtenbund und tarifunion durchgeführt und am 30. August 2018 in Berlin vorgestellt hat. Damit setzt sich ein Trend der dbb Bürgerbefragungen aus den vergangenen Jahren fort: bereits 2016 und 2017 sprachen sich 72 bzw. 75 Prozent der Deutschen für einen starken Staat aus.

"Ein starker Staat, mit einem funktionierenden demokratischen System, fußt jedoch auf einen starken öffentlichen Dienst und leistungsstarke Kommunen. Und hochkarätige kommunale Dienstleistung braucht wiederum bestens ausgebildetes, angemessen bezahltes Personal mit attraktiven beruflichen Perspektiven. Hier sind Politik und Arbeitgeber gefordert, den Beschäftigten und dem Nachwuchs entsprechende Angebote anzubieten - da ist noch Luft nach oben," so Andreas Hemsing, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft.

Ein Ergebnis ist auch, dass die Menge der Bürokratie in Deutschland von vielen  Bürgern kritisch gesehen wird: 61 Prozent der Befragten gaben an, es gebe zu viel staatliche Bürokratie in der Bundesrepublik. „Da sind die Bürger und die Beschäftigten im öffentlich Dienst einer Meinung“, kommentierte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach die Umfrageergebnisse. „Das ist aber auch kein Wunder, denn die Kolleginnen und Kollegen im Staatsdienst leiden mindestens so stark unter Bürokratie und Überregulierung wie die Bürger und die Wirtschaft.“

Im Ranking der beliebtesten Berufe zeigt sich ebenfalls eine große Kontinuität. Hier liegen erneut Feuerwehrmänner mit 94 Prozent vor Ärzten (89 Prozent), Kranken- und Altenpflegern (89 Prozent) sowie Erziehern (83 Prozent). Im Vergleich zum Jahr 2007 haben insbesondere die Müllmänner und die „Beamten“ an Ansehen hinzugewonnen - alles Berufsbilder aus der kommunalen Familie. Hemsing: „Das überrascht uns nicht, zeigt aber noch mal deutlich die Wichtigkeit der Tätigkeiten in einer Kommunalverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land.“


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