05.05.2012

Demografischer Wandel - Sackgasse oder Beschleunigungsspur für die Kommunen?

Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Symposium der komba gewerschaft und Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund über die Herausforderungen des demografischen Wandels für Kommunen bei Personal, Finanzen und Bildung. Gewerkschaftliche Positionen zur demografieorientierten Personalentwicklung ein grundsätzliches Thema der Veranstaltung.

Berlin/Köln 07.Mai 2012. Zum zweiten Mal veranstaltet die komba gewerkschaft gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung ein Symposium zu aktuellen, kommunalpolitischen Themen - diesmal in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund. Am 9. Mai 2012 werden sich rund 200 Führungskräfte und Vertreter aus dem öffentlichen Dienst von 11 bis 16 Uhr im dbb forum Berlin in Diskussionsrunden und Arbeitskreisen mit den Chancen und Risiken befassen, die der demografische Wandel für die Kommunen in Deutschland haben kann.

Die komba gewerkschaft, größte Fachgewerkschaft im dbb beamtenbund und tarifunion, bezieht dabei Stellung zum Thema demografieorientierter Personalentwicklung und benennt mögliche Lösungsansätze für Personalvertretungen der Kommunen und Gewerkschaften. Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft: „Die möglichen Maßnahmen, die Kommunen fit für die Zukunft zu machen, sind grundsätzlich zahlreich. Doch sie erfordern ein konsequentes Vorgehen, intensive Bedarfsanalyse, Nutzung des vorhandenen Potentials, Gewinnung von Nachwuchs sowie ein mehrwertorientiertes Zusammenspiel aller Beteiligten.“ Silberbach wird die Veranstaltung eröffnen.

Mit Beiträgen von Franz Müntefering, MdB und Bundesminister a.D., sowie Dr. Kirsten Witte, Programmdirektorin der Bertelsmann Stiftung, wird am Vormittag die Gruppenarbeit eingeleitet. Dazu haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuvor für die Arbeitskreise „Demografie und Personalentwicklung“, „Demografie und Bildung“ oder „Demografie und Finanzen“ angemeldet.
Dr. Gerd Landsberg, geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), übernimmt dabei das Input zum Arbeitskreis „Demografie und Finanzen“.

In der Mittagspause findet von 13 bis 13.30 Uhr eine Pressekonferenz statt. Dazu stehen den Medienvertretern Ulrich Silberbach, Dr. Gerd Landsberg und Dr. Kirsten Witte für Interviews zur Verfügung.

Am Nachmittag stellen die Arbeitskreise ihre Ergebnisse vor der Gruppen vorgestellt. Ebenso wird Ministerialdirektor Dr. Jörg Bentmann, Abteilungsleiter G Grundsatzfragen, EU- und internationale Angelegenheiten, ein Impulsreferat zum Demografiekonzept der Bundesregierung halten.
Anschließend findet eine Podiumsdiskussion statt, mit Uwe Sauerland, stellvertretender Landesvorsitzender der komba gewerkschaft nrw, der Oberbürgermeisterin von Halle an der Saale, Dagmar Szabados, dem Bürgermeister von Altena, Dr. Andreas Hollstein, sowie Dr. Jörg Bentmann.


Hintergrund:

Deutschland wird sich bis zum Jahr 2030 stark verändern. Die Gesamtbevölkerung wird um 3,7 Prozent abnehmen - das entspricht einem Rückgang von 3 Millionen Menschen. Neben diesem absoluten Bevölkerungsrückgang wird sich auch die Altersstruktur deutlich verändern: Die jüngeren Altersgruppen schrumpfen, die älteren nehmen stark zu. Hinzu kommt auch, dass die Sozialstruktur der Bevölkerung einem ausgeprägten Wandel unterliegt.

Vor diesem Hintergrund stehen die Kommunen in Deutschland vor großen Herausforderungen:

  • Die Entwicklung der jüngeren Altersgruppen stellt ein zentrales kommunales Handlungsfeld dar. Wie sollen die Kommunen damit umgehen, dass der Anteil der unter 3-Jährigen im Durchschnitt um 11Prozent abnehmen wird?
  • Junge Menschen sind unser wertvollstes Kapital für die Zukunft. Welche Bedeutung stellt künftig Ausbildung und Erwerbstätigkeit dar, wenn der Anteil junger Menschen stark abnimmt?
  • Familien sind unser wichtigstes Potenzial – für die Gesellschaft insgesamt, aber auch für die Kommunen vor Ort. Welche Möglichkeiten haben Kommunen, Familien künftig verstärkt in ihrer Vielfältigkeit zu unterstützen?
  • Besonders prägnant ist der starke Anstieg der Anzahl älterer Menschen. Wo liegen die Chancen und Risiken für Kommunen, insbesondere im Hinblick auf ärztliche Versorgung, Freizeitgestaltung, Infrastruktur, ÖPNV und vieles mehr?
  • Die demographische Entwicklung wird Auswirkungen auf die Kommunalfinanzen haben. Was sind Handlungsoptionen zur Finanzierung der kommunalen Anpassungsstrategien im demographischen Wandel?


Diese Entwicklungen sind Grund genug für die komba gewerkschaft und die Bertelsmann Stiftung, sich in einer gemeinsamen Veranstaltung mit den Chancen und Risiken zu befassen, die der demographische Wandel für die Kommunen in Deutschland haben kann.

2010 hat sich die komba gewerkschaft bei ihrem ersten Symposium, ebenfalls gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung, mit dem Thema „Kommunale Selbstverwaltung vor dem Aus?“ auseinandergesetzt. 

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