12.05.2012

Positionspapier der komba gewerkschaft zur demografieorientierten Personalentwicklung

Teilnehmer des Symposiums im Lichthof des dbb Gebäude (Berlin) vor dem Veranstaltungsaal (Foto: Jan Brenner, dbb)

Die komba gewerkschaft hat anlässlich des Symposiums "Demografie - Sackgasse oder Beschleunigungsspur?" (9. Mai 2012, dbb forum Berlin) ein Positionspapier erstellt und veröffentlicht.

Dieses zeigt aus Sicht der komba zu ergreifende Maßnahmen und Lösungsansätze auf, unter anderem wie Personalbedarfsplanung erstellen, Nachwuchskräfte sichern, Wissen und Erfahrung älterer Beschäftigte nutzen, Erhöhung der weiblichen Erwerbsbeteiligung, Gesundheitsschutz uvm.

Kurz-Einleitung:
Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft, da weniger Kinder geboren werden, als Sterbefälle zu verzeichnen sind. Aufgrund der guten medizinischen Versorgung hat die bestehende Bevölkerung eine immer größere Lebenserwartung. Das Zusammenspiel zwischen dem Wirtschaftsstandort Deutschland, der Bevölkerungsentwicklung, den Geburtenraten und der Vereinbarkeit von Berufs-, Privat- und Familienleben rückt immer mehr in den Vordergrund. Neben einem schleichenden Bevölkerungsrückgang
stellt die Alterung der Gesellschaft eine weitere Herausforderung an Wirtschaft und Politik dar. Gesamtwirtschaftlich sind ebenfalls Gefahren festzustellen, da eine schrumpfende und noch dazu alternde Bevölkerung das Sozialversicherungssystem aus dem Gleichgewicht bringt, da es auf dem Generationenmodell fußt. Eine älter werdende Gesellschaft zieht eine Veränderung in der Nachfragestruktur des kommunalen Aufgabenkatalogs nach sich. Alle Kommunen werden künftig einen größeren Anteil älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger zählen als bisher. Das wirkt sich zwangsläufig auf die Familienpolitik, auf die Seniorenpolitik, auf die Infrastruktur und auf die Integrationspolitik aus.

Das Problem der alternden Belegschaften trifft alle – auch die Wirtschaft, nicht nur die Kommunalverwaltungen. Aber die Kommunen haben als Folge des Personalabbaus der vergangenen Jahre eine andere Ausgangsposition. Insgesamt weist der öffentliche Dienst in den letzten 15 Jahren eine beschäftigungspolitische Entwicklung auf, die das Altern im Betrieb nicht unerheblich unterstützt hat. So haben Einstellungsstopps (jenseits von gesetzlich vorgeschriebenen Zusatzaufgaben), geringere Ausbildungszahlen (mit teilweise Ausbildungsstopps oder Übernahmeverweigerung von Ausgebildeten), Wiederbesetzungssperren oder auch Beförderungsstopps zu dieser Entwicklung beigetragen. Geschah dies alles im Zeichen von politisch beschlossenem Personalabbau im Zuge der kommunalen Haushaltskrisen, waren es gleichzeitig Zugangsbarrieren für jüngere Beschäftigte in den öffentlichen Dienst. Und so lange in den Kommunen Arbeitsplatzabbau im Vordergrund steht, wird aktuell das Problem sozusagen umgangen. Umso härter werden Ruhestandswellen die Städte und Gemeinden in wenigen Jahren treffen.

Hierauf hat die komba gewerkschaft bereits mehrfach nachdrücklich hingewiesen.

Positionspapier der komba gewerkschaft als pdf-Dokument zum downloaden

Nach oben